Ranch Roping - Vaquero Style

Bis zu 30 verschiedene Würfe vereinfachen dein Ranchleben.

Ranch Roping im Vaquero Style!

Oberstes Gebot: Ruhe für Rind und Pferd.

Beim Ranch Roping geht es um den gefühlvollen, vielfältigen, präzisen und technisch anspruchsvollen Umgang mit dem Rope. Das vorsichtige Platzieren der vielen unterschiedlichen Würfe (sie richten sich nach dem jeweiligen Standort des Werfers zur Position des zu fangenden Tieres) ist unabdingbar, um das Tier nicht in Unruhe zu versetzen. Die Vielfalt der Wurfmöglichkeiten (ca. 30 unterschiedliche Würfe) unterscheidet das Ranch Roping vom Lasso werfen auf z. B. Rodeos, wo im Allgemeinen mit lediglich drei verschiedenen Würfen gearbeitet wird.

Die Geschichte des Ranch Ropings führt bis zur spanischen Eroberung des heutigen Mexikos zurück. Die Entwickler des Ranch Ropings erkannten damals, dass sie ihr Seil (rope) entsprechend dem Standort und der Bewegung des zu fangenden Tieres in unterschiedlicher Weise abwerfen mussten.

Die Wurftechniken sind davon abhängig, ob die Hörner, der Kopf, die Vorder- oder die Hinterbeine der Rinder gefangen werden müssen. Nur noch wenige alte Cowboys wussten auf diese vielfältige Art und Weise mit dem Lasso umzugehen. Sie gaben ihr Wissen an junge Cowboys weiter, die die Kunstfertigkeit und die verschiedenen Würfe des Ranch Ropings ebenfalls weitergaben und dadurch bis heute erhielten.

Meine Teilnahme am Vaquero Breakaway

Ein Mitschnitt meiner Teilnahme bei der Ranch Roping Competition 2016 in Feldkirchen/Kärnten.

Die Geschichte des Vaqueros

1519 – 1700 Nachdem die Spanier 1519 in Mexico eingefallen sind und sich in diesem Gebiet niedergelassen haben, wurden dort Ranches aufgebaut. Ranches, welche in erster Linie zur Rinder- und Pferdezucht verwendet wurden. Rinder und Pferde wurden dafür aus dem alten Europa importiert. Die spanischen Landbesitzer brachten den Ureinwohnern den Umgang mit gut trainierten Pferden bei und darüber hinaus auch den Umgang mit dem Rind vom Pferd aus. Anfang 1700 gab es bereits Ranches in den heutigen Gebieten von Texas, Arizona und New Mexico. Aber es gab auch Gebietseroberungen bis weit in den Süden nach Argentinien. Die „Ur-Cowboys“ in diesen Gebieten wurden „Vaqueros“ genannt – abgeleitet von der spanischen Übersetzung für „Rind, Kuh“. Dabei entwickelten sie spezielle Roping Fähigkeiten (Ranch Roping) unter Verwendung von geflochtenen Rohhaut Reatas (Reata ist das Stammwort für Lariat).

Mitte 1700 bis ca. 1820 Die Rinderzucht und Produktion florierte in Kalifornien und dem Südwesten der heutigen USA. Aber leider gab es nur wenig Absatzmärkte für die Rancher, sodass sie bald begannen Ihre Produkte mittels Packeseln nach Mexico City zu bringen. Amerikanische Schiffe begannen die Häfen von Kalifornien anzufahren und so entstand mehr oder weniger reger Handel. Zum ersten Mal fanden die Rancher Märkte für Ihren Viehbestand.

Große RoundUps wurde aufgezogen, um Rinderherden zu sammeln. Und der Vaquero behielt den Überblick über diese großen Rinderherden. Bekannt für Ihre Horsemanship und ihren ausgezeichneten Umgang mit dem Rope (Lasso), stiegen die Vaqueros – so sagt man – nur zum Tanzen mit den feschen Mädchen und Frauen vom Pferd ab.

Anfang 1800 hörte es dann auf, dass Ranching nur mehr von spanischen Cowboys, den Vaqueros, betrieben wurde. Denn es kamen immer mehr Amerikaner in die spanischen Gebiete bis es zum Spanisch/Amerikanischen Krieg 1846-48 kam. Die Neuankömmlinge übernahmen den „Vaquero Style“ und heirateten in spanische Ranchfamilien ein. Als 1849 der Goldrausch begann, kamen immer mehr und mehr Einwanderer aus dem Osten in den Westen, was natürlich den Bedarf an Rinderfleich steigerte. Kalifornier ritten Ihre Pferde mit Hackamore, schwingen große loops (Schleifen) mit ihren handgearbeiteten Ropes (reatas), und befestigten ihr Ropes mittels ein/zwei Windungen am Sattelhorn (das englische „dally“ leitet sich vom spanischen „dar la vuelta“ ab), was ihnen bei der Arbeit am Rind sehr holf.

Über mich

Und manchmal höre ich leise sagen: „Schau, da reitet ein Cowboy durch den Ort - Wer ist das?“. Der „Cowboy“ heißt Alexander Habernig und stammt aus Villach. Weit weg von der eigentlichen Arbeitsstätte eines Vaqueros/Buckaroos, den USA, wo auch noch heute, trotz des High-Tech Zeitalters, die Zeit auf den Ranches ein wenig stehen geblieben ist.

Aber wer ist nun dieser „Cowboy“? Wieso überhaupt hier in Kärnten, wo Cowboys nicht wirklich benötigt werden? Das erklärt sich ganz einfach. - Es ist ein Hobby, aber auch eine gewisse Grundeinstellung. Etwas, was sich erst in den letzten Jahren ergeben und entwickelt hatte.

Wie fast jeder kleine Junge war auch ich natürlich als Cowboy im Fasching verkleidet - obwohl Verkleiden nie wirklich mein Ding war und nach wie vor ist. Um Winnetou und Old Shatterhand gab es auch keinen Weg herum, wenn man mit seinen Freunden Cowboy und Indianer gespielt hat.

1995 bekam ich dann die Chance in einem international agierenden High Tech Unternehmen in Villach zu beginnen. Dadurch durfte ich beruflich viel auf Reisen gehen. Anfangs europaweit und später zogen mich meine Dienstreisen nach Südostasien. Nach Arizona, USA, kam ich das erste Mal 1996.

Seit dieser Zeit bemerkte ich einfach, dass sich über die Zeit eine gewisse Vorliebe zu den USA entwickelte und versuchte jede Möglichkeit zu nutzen, Land und Leute dort auf Individualreisen kennenzulernen. Reiten lernte ich erst sehr spät, da ich zu meinem 30. Geburtstag von meiner Familie einen Reiturlaub auf einer echten Ranch in Oberösterreich geschenkt bekam.

Am Reiten interessiert mich, eine gesunde Balance zwischen Ausreiten und dem Arbeiten am Reitplatz zu halten. Dem Pferd eine Aufgabe geben, welche man gemeinsam, im Team, löst.

Ein Cowboy muss Lasso werfen können, dachte ich mir - und so kam ich dann zum Ranch Roping. Dabei ist es mir wichtig, die traditionelle Methode, den sog. Vaquero Style, zu erlernen. Hier passiert alles aus der Ruhe heraus. In Abhängigkeit von der Position zwischen Kuh und Cowboy/Vaquero ergeben sich dadurch zirka 30 verschiedene Würfe. In Österreich trainieren und werfen wir jedoch nur auf Kuhdummies - sowohl vom Pferd (Horseback) als auch vom Boden aus. Das Werfen auf Lebendvieh wird nicht praktiziert. Außer es liegt ein besonderer Grund bzw, eine Ausnahmegenehmigung vor, wie es zB. bei der Ranch Roping Competition in Feldkirchen/Kärnten der Fall war.